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Victim Blaming im Kontext von Mobbing in Digital-Agenturen und die Rolle von Führungskräften

  • Autorenbild: Mike Kunze
    Mike Kunze
  • 4. Okt. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. Juni

Mobbing ist ein echtes Problem, auch in digitalen Agenturen. Und Führungskräfte tragen da eine große Verantwortung. Auch in diesen modernen und oft als progressiv wahrgenommenen Arbeitsplätzen kann es trotz ihres innovativen Charmes zu Stress und Belästigung kommen. Eine besonders üble Sache beim Mobbing ist, wenn den Betroffenen die Schuld an ihrer eigenen Misshandlung gegeben wird. Das ist nicht nur für die Betroffenen eine zusätzliche Belastung, sondern kann auch die gesamte Unternehmenskultur vergiften. Führungskräfte sind da besonders gefragt, um dieser toxischen Dynamik entgegenzuwirken.


Was ist eigentlich Victim Blaming im Kontext von Mobbing?

Wenn es um Mobbing in digitalen Agenturen geht, heißt Victim Blaming, dass das Opfer irgendwie selbst schuld ist, weil es sich falsch verhalten hat oder einfach nicht so gut in die Firma passt. Typische Aussagen könnten zum Beispiel sein: "Vielleicht solltest du härter arbeiten, dann würden sie dich respektieren" oder "Du musst dich besser anpassen". So werden die Probleme nur noch schlimmer, weil die Aufmerksamkeit von den Tätern abgelenkt wird und die Schuld den Opfern gegeben wird.


Digitale Agenturen haben ganz eigene Herausforderungen:

Dynamische und schnelllebige Umgebung: Digitale Agenturen sind oft durch schnelle Projekte, enge Deadlines und einen hohen Innovationsdruck gekennzeichnet. In stressigen Umfeldern wie diesem können Konflikte und Spannungen schnell eskalieren.


Junge Belegschaft:

Viele digitale Agenturen haben eine junge Belegschaft. Da sind natürlich auch ein paar Newcomer dabei, die noch nicht so viel Erfahrung im Umgang mit Konflikten am Arbeitsplatz haben. Wenn die Leute noch nicht so viel Erfahrung haben, kann es passieren, dass sie Probleme wie Mobbing nicht angemessen angehen.


Flache Hierarchien:

Hierarchien sind eher flach: Flache Hierarchien sollen ja eigentlich dafür sorgen, dass alle gleichberechtigt sind und offen miteinander kommunizieren. In der Praxis kann das aber auch dazu führen, dass keiner so richtig verantwortlich ist, wenn es um Konfliktlösungen geht.


Die Rolle der Führungskräfte

Führungskräfte haben eine besondere Verantwortung, wenn es darum geht, eine gesunde und unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen. Hier sind ein paar Tipps, wie Führungskräfte aktiv gegen Victim Blaming und Mobbing vorgehen können:


  • Kultur des Vertrauens und Respekts fördern: Wir wollen eine Kultur des Vertrauens und des Respekts fördern. Chefs sollten dafür sorgen, dass in ihrer Firma eine Kultur des Vertrauens und Respekts herrscht. Das heißt, dass man offen und ehrlich Feedback geben und nehmen sollte und dass jeder Mitarbeiter das Gefühl haben sollte, gehört und respektiert zu werden.


  • Schulung und Sensibilisierung:

    Regelmäßige Schulungen und Workshops zum Thema Mobbing und Victim Blaming helfen dabei, das Bewusstsein zu schärfen und allen Mitarbeitern klare Richtlinien und Verhaltensweisen zu vermitteln. Führungskräfte sollten dabei mit gutem Beispiel vorangehen und selbst an diesen Schulungen teilnehmen.


  • Klare Anti-Mobbing-Richtlinien:

    Es sollten klare Anti-Mobbing-Richtlinien aufgestellt werden, damit alle wissen, was erlaubt ist und was nicht. Diese Richtlinien sollten klarmachen, dass Mobbing in jeder Form nicht akzeptabel ist und welche Konsequenzen bei Verstößen folgen.


  • Offene Kommunikationskanäle: Es sollten offene Kommunikationskanäle geschaffen werden, damit alle Mitarbeiter:innen sich jederzeit äußern können. Führungskräfte sollten dafür sorgen, dass es einfache und vertrauliche Möglichkeiten gibt, über Mobbing zu berichten. Die Betroffenen müssen wissen, dass ihre Anliegen ernst genommen werden und dass sie Unterstützung erhalten, wenn sie diese brauchen.


  • Aktives Eingreifen:

    Wenn gemobbt wird, muss man da einschreiten. Wenn Führungskräfte von Mobbing-Vorfällen erfahren, sollten sie sofort und entschlossen handeln. Das heißt, man spricht mit allen Beteiligten, bietet dem Opfer Unterstützung an und geht gegen die Täter vor.


  • Vorbildrolle einnehmen:

    Führungskräfte sollten durch ihr eigenes Verhalten vorangehen und ein gutes Beispiel geben. Sie sollten sich gegenüber allen Mitarbeitern respektvoll und unterstützend verhalten und klarmachen, dass Mobbing und Victim Blaming in der Agentur keinen Platz haben.


Fazit:

Victim Blaming im Kontext von Mobbing in digitalen Agenturen ist ein echtes Problem, das durch eine proaktive und einfühlsame Führung gelöst werden kann. Führungskräfte haben die Macht und die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sich alle Mitarbeiter sicher und respektiert fühlen. Sie können Mobbing verhindern und den Betroffenen helfen, indem sie klare Richtlinien aufstellen, offen kommunizieren und entschlossen handeln. Wenn sie sich dieser Herausforderung stellen, tragen sie maßgeblich dazu bei, eine gesunde und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen.


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